Wer schon einmal im italienischen Piemont unterwegs war, der weiß dort gibt es vor allem eines: Weinberge! Weinberge soweit man schauen kann. Dazwischen einige kleine, alte Dörfer und Winzer mit viel Geschichte und Tradition.
Auf unserer ersten großen Italien-Reise besuchten wir einige dieser kleinen Dörfer, so auch das wohl bekannteste: Barolo. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft etwas außerhalb der Stadt viel uns ein Bauwerk ins Auge, welches nicht in das restliche Bild passte. Es sah aus, als wären zwei riesige, hölzerne Weinkisten aufeinander auf die Spitze des Weinberges gestapelt worden.
Wir wurden natürlich neugierig zu erfahren wer sich so etwas traut und waren uns sicher, dass dort auch gute Weine entstehen müssen. Unsere Neugier wurde belohnt und so lernten wir die Export Managerin Svetlana kennen. Sie erklärte uns dann, dass die Eigentümerin des Anwesens ebenfalls eine Möbel-Unternehmerin sei, nämlich Sandra Vezza, die Inhaberin von Gufram, der Italienischen Möbel-Marke, die für ihre „Pop-Art-Designs“ weltbekannt geworden ist.
Als nächstes durften wir noch vor der offiziellen Eröffnung die Kelterei von L’Astemia Pentita besichtigen. Betritt man die Hallen des in den Hang eingebrachten Bauwerkes, wird man zunächst von blauem Himmel, kleinen Wolken und Gräsern begrüßt. Diese zieren in Form von Wandbemalung den kompletten Eingangsbereich, es soll die Landschaft des Piemont symbolisieren.
Dann wird es grün, überall sind Weinblätter, sie symbolisieren den Frühling und kleiden das gesamte Lager und die Abfüllanlagen. Auch auf der Treppe nach oben sind die Wände „begrünt“, aber plötzlich mischen sich die ersten rötlichen Blätter unter die Grünen. Je weiter man die Treppe erklimmt, desto mehr wird es Herbst!
Oben angekommen befinden sich die großen Tanks und Barriques für die Lagerung der edlen Weine. Man wird von Etage zu Etage neugieriger und fragt sich was einen auf der nächsten Ebene erwartet. Doch bevor wir ganz nach oben gehen, bleiben wir auf halber Strecke vor den in die Wand eingelassenen Regalen stehen. Dort befinden sich diverse Prototypen der Weinflaschen, die L’Astemia ebenfalls von der Masse abheben, uns begeistert diese Detailverliebtheit die man hier an jeder Ecke sieht.
Wir folgen dem Laub nach oben in den Tastingraum, hier wartet wieder ein tolles Detail: Nach der Ernte streuen Winzer gerne Stroh auf ihre Hänge, dies sorgt in trockenen Perioden für eine bessere Feuchtigkeitsspeicherung im Boden. Im Tastingraum wurde das Stroh unter einer Epoxidharz Schicht konserviert und erinnert nun an die Zeit nach der Ernte, wenn man endlich den Wein genießen kann – und das tun wir nun auch. (Dazu findest Du demnächst mehr bei unseren Weinempfehlungen.) Der Treppenaufgang zur letzten Etage ist sehr puristisch, helles Holz und die beige-grauen Steinstufen harmonieren perfekt. Die Decke ist mit einer riesigen L’Astemia Weinflasche verziert und einige Exponate von Gufram fallen sofort ins Auge, so auch der kleine Marmor-Grabstein mit dem passenden Schriftzug: „the end“.
Hier die Bilder von unserer privaten Besichtigung bei L’Astemia Pentita.